Ein Literaturabend mit musikalischen und kulinarischen Häppchen
im Löhrerhof
Teil 1: Schwer ist mein Herz …
war die Überschrift des ersten Teiles dieses besonderen Abends von Lesefreunden und Stadtbücherei. Die Besucher und Besucherinnen erlebten im voll besetzten Löhrerhof ein abwechslungsreiches Programm mit Lesungen und Musik.
„An den Flüssen Babylons saßen wir und weinten…“
So erzählt der Psalm 137 von der ersten Vertreibung des jüdischen Volkes aus seiner Heimat. Mit diesem Text eröffnete Ulla Buse, Vorsitzende des Fördervereins, die Veranstaltung.
.
Ein Musik-Ensemble, das sich extra für dieses Programm zusammengefunden hatte, sang anschließend die bekannte Melodie „By the rivers of Babylon“ in neuem Arrangement.
Auch die weiteren Texte der Autoren Heinrich Heine, Joseph Roth und Lion Feuchtwanger zeigten die Schwere des jüdischen Lebens in den vergangenen Jahrhunderten und spannten dabei einen historischen Bogen.
Mit dem „Halleluja“ von Lnard Cohen leitete die Musik dann zum zweiten Teil über.
Teil 2: … und groß meine Freude
Nobelpreisträger Heinrich Böll war einer der großen Autoren der Nachkriegszeit, die zur
Versöhnung und zu einem erneuten friedvollen Miteinander aufriefen. In seinem Essay
über die „Juden von Drove“ hat er deutlich gemacht, wie selbstverständlich dies einmal war
und wieder sein sollte.
Mit humorvollen Texten über die Schwierigkeiten junger orthodoxer jüdischer Paare ohne
genaue Kenntnisse und Erfahrungen ein erfülltes Eheleben zu beginnen und über Probleme
in langjährigen Ehen ging es weiter. Dazwischen erklangen immer wieder schwungvolle
Lieder, so dass die Stimmung zunehmend gelockert und fröhlich wurde. Beim Schlusslied
„Hava nagila“ wippten, klatschten und sangen die Gäste dann begeistert mit.
In freudiger und gelöster Stimmung über diesen Abend konnten alle nach Hause gehen.
—
Fotos: Edwin Rolff für Lesefreunde Hürth