Vortrag von Dr. Marita Pabst-Weinschenk
von der Universität Düsseldorf
am 4.4.17 18 Uhr im Löherhof.
So manchen Erwachsenen durchzuckt es unwillkürlich, wenn er in der
Straßenbahn oder auf der Straße Zeuge einer Unterhaltung unter
Jugendlichen wird. Artikel und Präpositionen scheinen sie nicht mehr
zu kennen, geschweige denn den Genitiv. Warum auch? In ihrer Welt wird
kurz gechattet und gechilled. Was Jugendliche vielleicht „voll krass“
oder „swag“ finden, erfüllt jedoch nicht nur Liebhaber der deutschen
Sprache bisweilen mit Unbehagen. Der Gedanke, die jüngere Generation
brauche eine kollektive Nachhilfestunde in Deutsch, scheint manchem
nicht mehr so abwegig. Verkürztes Twitter-Deutsch, eine eigene
Jugendsprache, die Eltern kaum mehr verstehen, eine nicht enden
wollende Flut an Anglizismen … – Sprachpatrioten sehen schon seit
längerem den Untergang der deutschen Sprache kommen.
Dr. Marita Pabst-Weinschenk von der Universität Düsseldorf sieht die
Zukunft der deutschen Sprache nicht so düster. „Sprache ist nie etwas
Festes, Sprache ist immer im Fluss und deshalb einem steten Wandel
ausgesetzt“, so ihre These. In ihrem Vortrag zeigt die Düsseldorfer
Hochschullehrerin Phänomene und Faktoren des aktuellen Sprachwandels
auf und ermutigt, ihn aktiv selbst mitzugestalten.