Mit diesen Eingangsworten aus dem Osterspaziergang in Faust I von Johann Wolfgang von Goethe hatten Ulla Buse und Inge Karaus in das Lese-Café am 04. März in die Stadtbücherei Hürth eingeladen. Mehr als ein Dutzend Damen waren dieser Einladung gefolgt und saßen in gemütlicher Runde um einen großen Tisch. Bilder von Frühlingsblumen unter Wattebäuschen symbolisierten das Erwachen der Natur und die Befreiung von Eis und Schnee
Mit kräftiger Stimme sangen die Teilnehmerinnen „Winter ade“ und vertrieben damit endgültig den „harten Mann“ Winter.
Anschließend wurde der Frühling dann mit dem Lied „Im Märzen der Bauer“ fröhlich begrüßt.
Angeregt durch den Text „Von der Kunst des Gärtners“ erfolgte ein Gedankenaustausch über diese besondere Art der Naturnähe, bevor anschließend lebendig und ausführlich zu verschiedenen Frühlings- und Osterbräuchen erzählt wurde.
Das war besonders interessant, weil die Teilnehmenden in unterschiedlichen Gebieten Deutschlands aufwuchsen und detailliert von regionalen Besonderheiten berichten konnten. So gab es Erfahrungen mit Osterfeuern und Feuerrädern, mit geschmückten Osterbrunnen, mit Palmzweigen aus Buchsbaum, sogar das Ratschen zwischen Karfreitag und Ostersonntag mit passenden Reimen war bekannt. Einige Witze sorgten schon vorzeitig für kräftiges Osterlachen. Ungeklärt blieb letztendlich die Frage, ob Osterhase oder die Hühner die Ostereier bringen, da es auch hier regionale Unterschiede gibt.
In dieser Runde war es wohl „Meister Lampe“, der in Anlehnung an das Gedicht Theodor Storms über Knecht Ruprecht von Ulla Buse eingeladen wurde.
Anschließend ließen sich alle Osterbrot und bunte Eier schmecken und nutzten dabei die Gelegenheit zum weiteren Erzählen.
Natürlich durfte der berühmte Text des Osterspaziergangs nicht fehlen, den Inge Karaus dann ausdrucksstark und stimmungsvoll vortrug.
Befreit „…. durch des Frühlings holden Blick“ und mit Blick auf den Sonnenschein durch die Fenster der Stadtbücherei lauschten alle zum Abschluss einem Ausschnitt der „Ode an die Freude“ aus Beethovens neunter Sinfonie.
Nach dieser wunderbaren Musik zu der Hoffnung Friedrich Schillers auf eine Verbundenheit aller Menschen verabschiedeten sich die Teilnehmerinnen in den strahlenden Vorfrühlingsmorgen.
(Text und Fotos: Ulla Buse)