Lesefreunde Hürth e.V.

Unsere Lesetipps

Gerne können Sie Lesevorschläge senden an info@lesefreunde-huerth.de. Wir sind gespannt auf Ihre Buchtipps.

Sie können unsere Lesetipps nach Personen oder Buchtiteln durchsuchen. Gesucht wird immer nach der eingegebenen Zeichenkette im gesamten Text der Tipps: Nachname oder Vor- und Nachname oder Buchtitel oder Fragmente des Titels in der richtigen Reihenfolge.

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Hark Bohm: Amrum (2024) *#

Auf der Nordseeinsel Amrum finden die Menschen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges nur mit Mühe täglich ausreichende Nahrung und ahnen, dass das Kriegsende bevorsteht. Auch das Leben des zehnjährigen Nanning ist davon bestimmt. Zum einen ist es seine Aufgabe, die hochschwangere Mutter und die beiden jüngeren Geschwister mit Lebensmitteln zu versorgen. Zum anderen erlebt er innerhalb der Familie, dass es nach wie vor den Glauben an einen „Endsieg“ gibt, aber ebenso auch Widerstand gegen das Regime. Zusammen mit seinem Freund Hermann sucht der Junge seinen Weg und findet viel Halt in Landschaft und Natur. Durch das politische Geschehen müssen beide früh erwachsen werden.

Der Autor hat viele autobiographische Elemente in diesen Roman einfließen lassen und begleitet die jungen Protagonisten entsprechend verständnisvoll in ihrer Entwicklung. Das Buch besticht aber auch durch intensive Landschaftsbeschreibungen. Es ist gerade verfilmt worden.

(Empfehlung von Ulla Buse, Vorsitzende der Lesefreunde)

Simone Scharbert: Für Anna. Eine Belichtung (2025)

Anna Children, geboren 1799, wächst nach dem frühen Tod ihrer Mutter allein bei ihrem Vater, einen Universalgelehrten auf, der ihre botanischen und naturwissenschaftlichen Interessen fördert und sie unterrichtet. Auch in ihrer Ehe mit dem Plantagenbesitzer Atkins kann Anna ihre wissenschaftlichen Forschungen und Arbeit als Illustratorin weiterführen. Über einen befreundeten Physiker kommt sie in Kontakt mit der Fototechnik Cyanotypie und fertigt über einen langen Zeitraum qualitativ hochwertige Abbildungen von Algen, Farnen und anderen botanischen Proben an, die sie auch veröffentlicht.

Die Erftstädter Autorin Simone Scharbert widmet sich in ihren bisher erschienenen Prosatexten den Biografien von Frauen, deren Leben und Fähigkeiten in ihren Zeiten nicht gewürdigt und beachtet wurden. Mit ihrer poetischen Sprache versetzt sie sich in die Rolle Anna Atkins’ und entwirft ein lebendiges Bild ihres von Verlusten geprägten, aber enorm schöpferischen Lebens.

(Empfehlung von Lesementorin und Lesefreundin Jutta Niermann)

Christoph Hein: Trutz (2017)

Die Erzählung beginnt in den 1920-er Jahren, in denen der Schriftsteller Rainer Trutz den Aufstieg der Nationalsozialisten miterlebt und verabscheut. Um einer drohenden Verfolgung zu entgehen, sucht er mit seiner Frau Zuflucht in Moskau. Aber auch dort gerät er in die Fänge der Politik, denn Stalins Herrschaftssystem nutzt die Forschungserkenntnisse des Mathematik- und Linguistikprofessors Waldemar Gejm zur Mnemotechnik, der Lehre von Ursprung und Funktion der Erinnerung auch zur Überwachung. Letztlich werden seine Erkenntnisse zur Gedächtnisschulung beiden Männern zum Verhängnis und führen zu ihrem Tod. Jahrzehnte später treffen sich ihre Söhne in Deutschland. Wird es ihnen besser ergehen als ihren Vätern?

Dieses Buch hat mich gefesselt und fasziniert, denn die Geschichte ist sehr interessant und spannend geschrieben und zeigt große Sachkenntnis des Autors. Für diesen sehr empfehlenswerten Roman sollte man Zeit zum Lesen einbringen.

(Empfehlung von Lesefreundin Irene Grentz)

*= Diese Bücher können in der Stadtbücherei Hürth ausgeliehen werden.
#= Diese Bücher können in der Onleihe Rhein-Erft ausgeliehen werden.