Das vierte LESE – CAFÉ am Mittwoch, 06. Dezember 2017
Während Bilder mit schneebedeckten Bäumen, Eiskristallen und überfrorenen Beeren auf dem Tisch in das Thema einstimmten, vermittelte die Hintergrundmusik „Am Kamin“ mit sanften Tönen und knisternden Holzscheiten Wärme und Behaglichkeit.
So fiel es den Anwesenden nicht schwer, in der gemütlichen Atmosphäre der Stadtbücherei über Kindheitserlebnisse und Erfahrungen mit Kälte, Schnee und Eis zu erzählen. Ausgehend vom Gedicht „Das Büblein auf dem Eis“ von Friedrich Wilhelm Güll entwickelte sich dann ein Gespräch über körperliche Züchtigungen, die früher in Familie und Schule üblich waren, aber heute zum Glück nicht mehr angewendet werden dürfen.
Wie gut, dass anschließend mit Christian Morgenstern „Die drei Spatzen“ zeigten, wie man sich gegenseitig wärmen und schützen kann, während der Schnee mit dem Lied „Schneeflöckchen, Weißröckchen“ zur Erde fällt und dort eine traumhafte Stimmung erzeugt.
Das Märchen „Frau Holle“ rief in Erinnerung, dass sie durch das Ausschütteln der Betten den Schnee auf die Erde schickt.
Nach dem Gedicht „Der Bratapfel“ wurden dann so leckere Rezeptvorschläge ausgetauscht, dass der Winter nicht mehr schrecken kann. Mochte anschließend Matthias Claudius damit drohen, dass dieser ein „rechter Mann“ sei, „kernfest“ und „wie von Eisen“, so wusste doch Heinz Erhardt gleich, wie man den Winter vor der Tür stehen lassen kann, damit man nicht friert. Und Heinrich Heine nahm sich sogar ein Kätzchen mit in den Sessel, um sich vor dem Kamin zu wärmen und zu träumen.
Nach durchaus kritischen Worten von Erich Kästner zum „Wintersport“ führte der letzte Text des ersten Lese-Café-Zyklus der Lesefreunde an den Ort der ersten Veranstaltung zurück: Theodor Fontane dichtete aber nicht mehr über Birnen sondern beschrieb das „Havelland im Winter.“
Zum Abschluss des Vormittages stellten sich die heutigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal für ein Foto auf. Alle waren sich aber einig, dass dies kein Abschiedsbild ist. Aus dem Wunsch der Gruppe nach weiteren Gesprächsrunden über Literatur ist die Idee zu einem „Offenen Büchertreff“ im nächsten Jahr erwachsen. Dabei sollen einmal im Monat Märchen im Mittelpunkt des Austausches stehen.
Inge Karaus und Ulla Buse werden dieses Angebot vorbereiten und durchführen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können dann die Treffen durch eigene Lieblingsmärchen mitgestalten und ergänzen.
Termine und weitere Einzelheiten sind demnächst der Lesefreunde-Homepage sowie den Informationen in der Stadtbücherei und durch die Presse zu entnehmen.