Dies war das Thema des zweiten LESE-CAFÉS-Online am Mittwoch, 17. März 2021. Die Teilnehmenden hatten mögliche technische Schwierigkeiten rasch überwunden und saßen nun alleine oder zu zweit zu Hause vor ihren elektronischen Geräten. So konnten sie miteinander gemütlich quer durch einen literarischen Garten spazieren.
Zu Beginn stellte das Gedicht „März“ von Erich Kästner unmissverständlich klar, dass sich zwar der Winter verabschiedet hat, der Frühling aber noch keineswegs zuverlässig angekommen ist. Dies gilt selbst dann, wenn Eduard Mörike verspricht: „Er ist`s.“
In einem angeregten Gespräch tauschten sich dann alle über anstehende Gartenarbeiten aus, gaben Tipps zu Pflanz- und Wässerungsmöglichkeiten, erzählten von Lieblingsbäumen und unerwünschtem Bewuchs. Hierzu zählt vor allem auch der Giersch. Im Gedicht „giersch“ von Jan Wagner wurde das eindrucksvoll beschrieben, aber aufgrund seiner Eignung als Salatbeigabe und wegen seines guten Geschmacks wirkte dieses wuchernde Gewächs doch auch irgendwie freundlich.
Dann versuchte die Runde den Frühling mit kräftigem Gesang endgültig herbeizulocken. Zwei Teilnehmende führten durch den Kanon „Es tönen die Lieder“, und weil der vorgeschriebene Mindestabstand ja gewährt war, konnte jede und jeder zu Hause kräftig mitsingen. Anschließend sang ein Teilnehmer live das Lied „Leise zieht durch mein Gemüt…“, ein durch Felix Mendelssohn-Bartholdy vertontes Gedicht von Heinrich Heine.
Als literarischer Abschluss durfte natürlich der berühmte „Osterspaziergang“ aus Faust I von Johann Wolfgang von Goethe nicht fehlen.
Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig, dass ein Lese-Café-Online zwar den persönlichen Kontakt und das gemütliche Miteinander um einen großen Tisch nicht ersetzt, aber in dieser Corona – Pandemiezeit mit ihren Einschränkungen und Auflagen ein bestmöglicher Ersatz und ein sehr gutes Angebot der Lesefreunde ist.
Text: Ulla Buse 18.03.2021